0209 17755-70 info@anw-wohnen.de

ALTER-nativ Wohnen Gmbh & Co.KG
Benzstraße 4, 45891 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 17755-70
Fax: 0209 17755-729

E-Mail:
info@anw-wohnen.de

Unser fachlich, kompetenes Team steht Ihnen jeder Zeit gerne zu einem persönlichen Beratungsgespräch zur Verfügung.

Demenz ist eine der größten Herausforderungen in der Gegenwart. Nicht nur Therapieformen, sondern auch Rechte und Pflichten aller Beteiligten sind teilweise problematisch und werden zu wenig öffentlich diskutiert. Dabei muss auf die Patienten, die Betreuer und die Angehörigen Rücksicht genommen und die Bedürfnisse der einzelnen dürfen nicht vernachlässigt werden. Um den Spagat zu schließen und die Zufriedenheit aller auf ein Maximum bringen zu können, bedarf es eines hohen Maßes an Kommunikation und Verständnis. Welche Rechten sich dabei ergeben und welche Faktoren zu beachten sind, erläutern wir Ihnen in diesem Blogbeitrag.

Demenz-Rechte für Angehörige

Wenn die Diagnose Demenz lautet, sind es meist die Angehörigen des Betroffenen, die sich um die Organisation und erste Verpflichtungen kümmern. Sie handeln dabei oft im Namen des Erkrankten, ohne zu wissen, dass sie dazu nicht berechtigt sind. Denn um für eine Person zu entscheiden, benötigt man ein entsprechendes Vertretungsrecht. Erst mit einer gerichtlich gültigen Vollmacht dürfen Entscheidungen für den Patienten getroffen werden. Um rechtliche, persönliche und finanzielle Angelegenheiten zu regeln, sollte die Vollmacht im idealen Fall schon vor dem Beginn der Krankheit ausgestellt worden sein. Ansonsten muss nachgewiesen werden, dass der Erkrankte zum Zeitpunkt des Ausstellens der Vollmacht noch geschäftsfähig war. Sprechen Sie also am besten schon zeitig nach der Diagnose über die zukünftigen Wünsche und Erwartungen des Erkrankten, damit Sie ihn im Fall der Fälle rechtlich unterstützen können. Wenn Demenzkrankte nicht mehr geschäftsfähig sind, hilft eine Betreuungsverfügung weiter. Darin wird festgehalten, wer mit der rechtlichen Betreuung beauftragt werden oder diese Aufgabe auf gar keinen Fall übernehmen soll. Die Betreuungsverfügung sollte beim örtlichen Amtsgericht hinterlegt werden.

Demenz-Rechte für Erkrankte

Unbeeinflusst von geistigen und körperlichen Beschwerden gelten auch für Demenzkranke das Grundgesetz und das Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Das bedeutet, dass der Erkrankte bis zum Ende ein Recht auf ein selbstbestimmtes und freies Leben hat. An die Tatsache müssen sich alle Beteiligten wie Ärzte, Angehörige und Pfleger halten. Sobald jedoch eine Geschäftstätigkeit nicht mehr gewährleistet ist, treten Bevollmächtigte an die Stelle des Erkrankten. Verträge müssen dann von gerichtlich beschlossenen Betreuern abgeschlossen werden. Das sind in der Regel Angehörige wie Ehepartner oder leibliche Kinder des Demenzkranken. Der Patient hat ebenfalls das Recht, über seine Erkrankung detailliert aufgeklärt zu werden. Ärzte sollten dabei auf Therapiearten, unterstützende Maßnahmen und Risiken sowie Erfolgschancen umfassend beratend hinweisen und stets den Willen des Patienten im Blick haben. Anzumerken ist, dass dabei der Wille des Patienten immer vor dem des Angehörigen steht und nicht übergangen werden darf.

Stärken des Erkrankten fördern statt Defizite in den Mittelpunkt stellen

Mit Fortschreiten der Erkrankung ist mit einem schwerwiegenden Abfall der geistigen Fähigkeiten des Erkrankten zu rechnen. Wichtige Entscheidungen sind in einem solchen Fall nur noch selten selbst zu bewerkstelligen und die Hilfe von Betreuern und Angehörigen wird unerlässlich. Da der Kranke meist die eigene Situation nicht adäquat einschätzen kann, wird er nicht seinem Verhalten entsprechend handeln. Alltägliche Dinge wie Autofahren, Einkaufen oder anderes sind dann nicht mehr eigenständig durchführbar.

Positiv und situationsangemessen agieren

Ab diesem Zeitpunkt ist es wichtig, den Menschen als Person zu schätzen und seine positiven Eigenschaften hervorzuheben. Die Diagnose Alzheimer bedeutet nicht willkürlich, dass die Persönlichkeit des Menschen abhandengekommen ist, sie ist lediglich im Vergleich zu vorher etwas verändert. Indem die Rechte eines Demenzkranken gewahrt werden und er weiterhin als Mensch wahrgenommen wird, fördern Sie eine positive Bestärkung und können dadurch das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Zeit, Geduld und Empathie sind dabei grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Demenzkranken. Mit einer positiven Einstellung – die sich auch auf den Erkrankten überträgt – schaffen Sie einen angenehmen und sanften Umgang, der auch neuronal einen großen Einfluss hat.